Nachhaltigkeitszertifikate für Immobilien

Der Begriff „Nachhaltigkeit“ hat sich in den letzten Jahren zu einem Thema mit hoher gesellschaftlicher Relevanz entwickelt. Doch was bedeutet Nachhaltigkeit eigentlich? Per Definition sollen die Bedürfnisse der heutigen Generation befriedigt werden, ohne den nachfolgenden Generationen ihre Bedürfnisse zu verwehren. Insgesamt werden dabei drei Aspekte, beziehungsweise Säulen betrachtet: sowohl ökologische, als auch ökonomische und soziale Sachverhalte müssen gleichermaßen betrachtet werden, um eine nachhaltige Entwicklung gewährleisten zu können. Unter ökologischen Aspekten versteht man unter anderem die schonende Nutzung von Ressourcen, beziehungsweise die Präferenz von erneuerbaren Ressourcen, um umweltschonend zu wirtschaften. Die Zielsetzung der ökonomischen Dimension beschreibt den verantwortungsvollen Umgang mit wirtschaftlichen Potenzialen. Soziale Aspekte verfolgen die Idee einer möglichst harmonischen Gesellschaft. 

 

Simultan zur Gesellschaft erfährt auch die Immobilienwirtschaft  eine nachhaltige Entwicklung. Immer mehr Gebäude werden hinsichtlich ökonomischer, ökologischer und sozialer Aspekte saniert, oder konzipiert. Insbesondere den „Green Buildings“ ist eine hohe Bedeutung auf dem nachhaltigen Immobilienmarkt zuzusprechen. Durch eine bessere Energieperfomance, längere Lebenszyklen und stärkere Integration in das soziale Umfeld profilieren diese sich gegenüber anderer Immobilien. Doch wie kann Nachhaltigkeit erfasst werden? Und entstehen signifikante finanzielle Vorteile?

 

Um die nachhaltige Performance von Gebäuden erfassen und somit einen potenziellen Mehrwert ermitteln zu können, wurden Nachhaltigkeitszertifikate konzipiert. Anhand von Checklisten, welche bei den meisten Zertifizierungssystemen Aspekte der drei Nachhaltigkeitsdimensionen enthalten, kann die Nachhaltigkeitsperformance ermittelt und als Rating ausgegeben werden. Dieser Vorgang hat zur Folge, dass Green Buildings erfasst und vergleichbar gemacht werden können. Weltweit erfahren das britische System BREEAM und das amerikanische System LEED die höchste Bedeutung, doch auch das „Deutsche Gütesiegel für nachhaltiges Bauen“ (DGNB) gehört zu den größeren Zertifikaten.

 

Laut Studien erzielen zertifizierte Gebäude im Gegensatz zu nicht zertifizierten Gebäuden durchschnittlich bis zu 14,7 Prozent höhere Verkaufserlöse. Auch die Mieterträge sind bis zu 19,7  Prozent höher. Diese Werte entstehen unter anderem durch erhöhte Energieeffizienz, längere wirtschaftliche Nutzungsdauern und niedrigere Leerstände. Somit können nachhaltig zertifizierte Immobilien erhebliche Vorteile gegenüber nicht zertifizierten Immobilien aufweisen. Zu beachten ist jedoch der finanzielle Aufwand um Bestandsbauten nachhaltig zu sanieren, Neubauten nachhaltig zu konzipieren und Zertifikate zu beanspruchen. Des Weiteren steigt die Zahl von Nachhaltigkeitszertifikaten für Wohnimmobilien, jedoch ist diese deutlich geringer als bei Gewerbeimmobilien.

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